Der Mercateumspreis


Der von der Augusta Bank eG Raiffeisen-Volksbank seit dem Jahr 2008 gestiftete Mercateumspreis wird an eine Person überreicht, die sich in besonderer Weise der praxisorientierten Forschung auf den Spuren des historischen interkontinentalen Handels, der Untersuchung von See- oder Land-Fernverbindungen gewidmet hat. Durch den Preis werden Ideen,  Mut in der Umsetzung, und der herausragende persönlichen Einsatz auf dem Forschungsgebiet gewürdigt – in Projekten, die traditionelle Institutionen  für nicht realisierbar halten.

Der „Diego Ribero Globus von 1529“  ist das Symbol dieses öffentlichen Ehrenpreises, dessen Wert in der Verleihung und in dem handgefertigten Globus liegt: einem  in der Herstellung sehr wertvollen Unikat – dem Abbild des Mercateums.  Die 40 cm hohe Kugel besteht aus mundgeblasenem Kristallglas, belegt mit der dreidimensional hochgerechneten Diego Ribero Karte von 1529, auf einer Holzschale liegend. Auf der Schale ist die spanische Widmung in der Karte in deutscher Übersetzung wiedergegeben: enthält alles das, was von der Welt entdeckt ist bis heute, gezeichnet von Diego Ribero Kosmograph für seine Majestät im Jahre des Herrn 1529“ und die Widmung für den Preisträger.

Das Bild zeigt den ersten Preisträger, Dominique Görlitz zusammen mit dem Vorstand der Augusta Bank eG Raiffeisen-Volksbank Dr. Hanfried Müller (l.) und dem 1. Bürgermeister Ludwig Fröhlich (2.v.r.), sowie Dr. Dr. Knabe, Mercator-Forschungsgruppe e.V. (Bild: Augsburger Allgemeine)

Die Preisträger

2008 Dominique Görlitz, Experimentalarchäologe aus Chemnitz, bewies 2007 auf seiner Atlantikfahrt mit dem Schilfboot Abora III anhand zahlreicher Experimente im Rahmen der Ethnobiologie zur Langzeitdriftfähigkeit ausgewählter Kulturpflanzen den vorzeitlichen Seehandel zwischen der Neuen und der Alten Welt. Mit außerordentlichem privaten Engangement baute er anhand steinzeitlicher Felsbildvorlagen seine prähistorischen Wasserfahrzeuge, die er im Mittelmeer und zuletzt auf der Atlantikfahrt von New York in Richtung Azoren zum Einsatz brachte. Dabei entdeckte er auch prähistorische Steuerungs- und Navigationstechniken.

2009 Dr. Dieter Noli, im Diamantensperrgebiet der Namib arbeitender Archäologe, gebürtig aus Kapstadt, Südafrika ist der wissenschaftliche Entdecker des Wracks der Bom Jesus, eines portugiesischen Indienfahrers von 1533, der als bedeutenster Schiffsfundes des 16. Jahrhunderts gilt. In selbstlosem Einsatz engagiert er sich für die Rettung deutschen Kulturgutes, denn die Ladung der Bom Jesus stammt aus dem Handel der Augsburger Fugger und anderer Augsburger und Nürnberger Handelshäuser.

Die Preisverleihung zeigt (v.l.n.r.) den 1. Bürgermeister Ludwig Fröhlich, I.D. Angela Fürstin Fugger, Dr. Hanfried Müller, Vorstand der Augusta-Bank eG Raiffeisen-Volksbank, den Preisträger Dr. Dieter Noli,  Dr. Dr. Wolfgang Knabe, Vorstand der Mercator-Forschungsgruppe e.V. und den  Leiter der Königsbrunner Zweigstelle der Augusta-Bank eG Raiffeisen-Volksbank, Wolfgang Hengst.